Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Fußbodenkonstruktionen schwingen durch Belastungen, Warmwasserleitungen dehnen sich bei Erwärmung und in den Fallrohren rauscht das Abwasser.

Bei all diesen Bewegungen wird Schall erzeugt, weshalb derartige Bauteile als "schallerzeugend" charakterisiert werden. Ein direkter Kontakt zum Baukörper (Wand, Decke usw.) kann dabei die Schallausbreitung begünstigen. Um solche Schallbrücken bezeichnet zu vermeiden, werden schallerzeugende Bauteile mit einer Dämmung abgetrennten, zu feststehenden Bauteilen verbaut. Beispielsweise wird zwischen Estrich und Wand im Anschlussbereich ein Randdämmstreifen gegen die Übertragung von Trittschall eingesetzt.

Zur Minderung und Verhinderung von Lärmbelästigung gibt es verschiedene geeignete bauliche Maßnahmen, je nach Schallübertragungsweg, wobei zwischen Luft-, Körper- und Trittschall differenziert wird.

Insbesondere beim Körperschall ist dabei auf die Vermeidung von Schallbrücken zu achten die zum Beispiel entstehen können wenn der Fliesenkleber (nach dem ausgehärteten Zustand) eine Verbindung zur vom Bodenbelag (Estrich) zur Badewanne hat.

Als Scherben wird der gebrannte (unglasierte) Tonkörper einer Fliese bezeichnet. Kurz um die "Rückseite" einer Fliese

Durch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten kommt es bei Temperaturänderungen zur gegenseitigen Verschiebung zweier miteinander verbundener Werkstoffe. Die Kraft, die dabei parallel zur Kontaktfläche auf den sich relativ stärker "beweglichen" Teil wirkt, wird als Scherkraft bezeichnet. Verformungen wie zum Beispiel Wölbungen des Estrichses - sind die Folge. Schwindungsprozessen des Estrichs rufen im Dünnbettmörtel/Fliesenkleber des Fliesenbelags immer Scherkräfte auf.

Die Mutter aller Fliesen-Profile ist die Schlüter-SCHIENE, die mit ihrer Markteinführung 1975 eine Revolution im Fliesenlegerhandwerk auslöste.

Die Bezeichnung "Schiene" beruht auf dem Prototypen, der als eine Metallschiene konzipiert war. Abgeleitet davon werden heute fast alle Profile - unabhängig von Funktion oder Material - kurz als Schiene bezeichnet. Sie werden als 1-3m-lange Meterwaren angeboten und für den Einbau passend zugeschnitten.

Die Sporen von Schimmelpilzen sind in der Umgebungsluft allgegenwärtig.

Sobald sie an einen für sie geeigneten Lebensraum (meist feucht, warm, nährstoffreich) gelangen, keimen sie sofort aus.

Besonders anfällig für die Ansiedlung von Schimmelpilzen sind deshalb Nassräume, aber auch schlecht gelüftete Wohnräume mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Um einer Schimmelbildung vorzubeugen, sollten zum Beispiel Randfugen fungizid eingestellt sein (Silicone mit Pilzhemmender Wirkung).

Zudem sollten Räume - insbesondere Nassräume - regelmäßig gelüftet werden, um die Luftfeuchtigkeit zu minimieren. Nicht nur, weil Schimmelpilze unansehnliche Flecken bilden, sondern auch, weil deren Sporen in erhöhter Konzentration Allergien auslösen können.

Seit den 80er Jahren wird Steinzeug in diesem Verfahren gebrannt.

Die Rohlinge werden mit 400-450 kg/cm² gepresst und dann getrocknet.

Danach werden sie nebeneinander auf Stahl- oder Aluminiumoxidrollen durch den Brennofen gefahren.

Allerdings gliedert sich der Brand hierbei in sechs Abschnitte: Es erfolgt gleich zu Beginn ein schneller Temperaturanstieg, der dann in Phase 2 verlangsamt wird.

Die maximalen 1250°C werden dann im dritten Segment erreicht, die bis zum Ende des 4. Abschnitts gehalten wird.

In diesem Bereich erfolgt die Sinterung im Scherben (Zweibrand) bzw. zwischen Scherben und Glasur (Einbrand).

In Phase 5 wird die Hitze dann rapide gesenkt, um Deformationen zu vermeiden.

Im sechsten und letzten Abschnitt erfolgt dann eine langsamere Abkühlung.

Mit dieser Abfolge wird die Sinterung noch effektiver, das fertige Feinsteinzeug ist fast porenfrei. Das Wasseraufnahmevermögen liegt bei gerade einmal 0,1 % und ist somit absolut Frostsicher.

Beim Zweibrand-Verfahren wird der erste Brand, der zur Härtung des Scherbens dient, auch als Schrühbrand bezeichnet.

Estriche müssen, bevor sie mit einem Belag abgedeckt werden, zunächst trocknen. Doch auch danach haben sie noch eine gewisse Restfeuchtigkeit, die nach Abschluss der Bauarbeiten langsam ausdunstet.

Dadurch verliert der Estrich natürlich an Volumen, er schwindet eben.

Deshalb ist es unbedingt notwenig den (je nach Estrichart unterschiedlichen) vorgewschriebenen Restfeuchtegehalt auch einzuhalten. Je früher nämlich der Boden-Belag verlegt wird, desto stärker fällt die Schwindung des Estrichs aus.

Die Folgen sind Spannungsrisse in Fliesen oder Natursteinplatten, die regelrecht gegeneinander gedrückt werden, sowie "ausgedrückte" Fugen.

Da sich Schwindung nicht gänzlich vermeiden lässt, ist es empfehlenswert zur Vorbeugung eine Entkopplungsmatte zwischen Belag und Untergrund zu verlegen.

Trifft feuchtwarme Luft auf kalte Gegenstände (Fenster, Kaltwasserrohre, Spiegel usw), so schlägt sich daran Wasser nieder. Da es den Eindruck macht, als würden diese Gegenstände schwitzen, spricht man in diesem Zusammenhang auch von Schwitzwasser.

Dieser Prozess kann auch im Verborgenen statt finden, wenn zum Beispiel in Folge von Dampfdruckausgleich feuchtwarme Luft in kälteres, nicht durch Dampfbremsen oder Abdichtungsbahnen geschütztes Mauerwerk einzieht.

Dort kann Schwitzwasser Auslöser für erhebliche Schäden wie zum Beispiel Schimmelbildung sein.

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