Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Dämmungen sind aus zwei Gründen erforderlich:

Erstens: Um Schallausbreitungen zu vermeiden, hier werden Schall- und Trittschalldämmungen verbaut, und

Zweitens: um Heizenergieverluste zu minimieren, werden Wärmedämmungen installiert.

Eine Trittschalldämmung wird immer unterhalb von Estrichen (Estrich auf Dämmlage) eingesetzt und muss dementsprechend den Belastungen (durch das Gewicht des Estrichs selbst sowie die spätere Nutzung) dauerhaft standhalten.

In Nassräumen muss das Dämmungsmaterial dagegen die auftretende Feuchtigkeit vertragen oder gegebenenfalls entsprechend abgedichtet sein. Eine Vielzahl von Dämmungen und Abdichtungen gibt es bereits auf dem Markt die aufeinander abgestimmt sind und somit keinen Raum für Schäden bieten.

Im Alltag entsteht durch kochen, duschen etc. jede Menge Wasserdampf, der sich in der Raumluft verteilt. Die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasserdampf ist dabei von der Temperatur abhängig: Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie in Dampfform aufnehmen. Als Bestandteil der Luft trägt der Dampf mit seinem Eigengewicht somit auch zum Luftdruck bei. Sein Anteil wird als Wasserdampfdruck bezeichnet. Gerade in der Heizperiode ist im Vergleich zur Außenluft deutlich mehr gasförmiges Wasser in der Raumluft - und somit herrscht auch ein höherer Druck (Überdruck). im Bestreben einen Druckausgleich zwischen Innen- und Außenluft herbei zu führen, wird der direkte Weg gesucht: Es diffundiert durch die Bausubstanz. An den meist kühleren Bauwerkbestandteilen kondensiert das Wasser (vgl. Taupunkt) dann, was Feuchtigkeitsschäden verursacht.

Mit einer Dampfsperre oder -bremse wird verhindert, dass Wasserdampf in feuchtigkeitsempfindliche Materialien eindringt, (z.B. Gipskartonplatten) dort kondensiert und Schäden oder Schimmelbefall verursacht. Zumeist wird dazu eine Folie aus Kunststoff oder Aluminium verlegt, die insbesondere Innendämmungen von Wänden schützen sollen. Gegenüber Wasser in seiner flüssigen Form sind diese Dampfsperren jedoch nicht dicht, so dass in Nassräumen zusätzliche bzw. adäquatere Abdichtungen zu wählen sind. Zur Vermeidung von Ausblühungen können geeignete Dampfsperren auch zwischen Bodenbelag und Estrich verlegt werden.

Dieser Fugentyp dient dem Aufnehmen von Bewegungen des Estrichs infolge von Schwankungen der Temperatur sowie des Feuchtigkeitsgehalt, um Spannungsrisse zu verhindern. Die Bewegungsfugen unterteilen großflächige, starre Bodenkonstruktionen (z.B. Fliesen-, und Steinbeläge) systematisch in kleine Einzelfelder, was zu einer physikalischen Zerlegung der Druck- und Zugspannungen durch Dilatation und Scherkräfte führt. Zudem werden sie am Wandanschluss eingeplant. Durch die Verfüllung mit einem dauerplastischen oder dauerelastischen Material (z. B. Silikon) oder dem Einbau eines Dehnungsprofils  dienen sie als Platzhalter für Ausdehnungsprozesse und verhindern weitgehend Rissbildungen. Bei Renovierungen müssen bestehende Dehnungsfugen unbedingt erhalten bleiben.

Profilleisten für Dehnungsfugen - egal ob aus reinem Kunststoff, Metall-Kunststoff-Kombinationen oder Aluminium - sind im Unterschied zu Silikon keine Wartungsfugen: Sie brauchen nicht regelmäßig erneuert werden, da sie nicht vom Bauteil infolge dessen Dilatation abreißen. Darüber hinaus besitzen sie zumeist auch fungizide Eigenschaften, was vor allem in Nassräumen die Ansiedlung von Schimmelpilzen verhindert.

Nach dem Zweibrandverfahren mit keramischen Farben werden auf die Glasur der Grundfliese aufgebrachte Muster, Motive oder Dekorative Elemente maschinell aufgebracht. Anschließend wird die Fliese dann nochmals bei 800-900°C gebrannt. Bei aufwendigen Bordüren und Listelli, aber auch  Dekorfliesen, kann sich dieser Vorgang (Auch als Dekorbrand bezeichnet)  mehrmals wiederholen. Durch das Auftragen der Farbschichten nacheinander wird der unerwünschten Craquele-Bildung vorgebeugt. Eine traditionelle Technik sind Intarsien, wobei hierbei bereits der Rohling entsprechend bearbeitet wird. Auch die Engobierung von Fliesen ist möglich.

Ergänzend zu den Grundfliesen gibt es in vielen Serien auch passende Dekorfliesen mit Motiv oder Muster. Diese Sonderstücke werden zur optischen Auflockerung (un)regelmäßig in die Fläche eingesetzt. Schmalere Dekorfliesen werden zudem für Bordüren bzw. Listelli angeboten. Mitunter gehören auch mehrteilige Bilder oder Ornamente zum Sortiment einer Serie. Haben die Dekorfliesen ein anderes Format (größer, kleiner, Form) so werden sie - je nach Verwendung - als Einleger oder Mosaik-Fliese bezeichnet.

Eine Dichtmanschette bezeichnet im Hochbau ein röhrenartiges, an die Durchdringung einer Abdichtung angepasstes Bauteil, welches die Dichtigkeit im in Feucht- und Nassbereichen unterstüzt.

Die Manschette wird mit hilfe einer Flüssigfolie, wasserdicht an die Rohrdurchführung angebracht und ist mit der Abdichtung nach Austrocknung wasserdicht verbunden.

Dies ist das klassische Verfahren der Fliesenverlegung, das bis in die 1950er Jahre noch zum Standard gehörte. Die Dickbettverlegung wurde heute nahezu vollständig durch die Dünnbettverlegung abgelöst. Wenn man über Dickbett-, und Dünnbettverlegung spricht fallen auch häufig die Begriffe "In Speis verlegt, Fliesengeklebt. Beide Begrifflichkeiten beschreiben -in Reihenfolge- die Dick-, und Dünnbettverlegung von Fliesen und Platten. Noch heute müssen Auszubildende des Fliesenleger Handwerks (ge. Be. bez.: Fliesen-, Platten und Mosaikleger-/ Meister) ihre Abschlussprüfung im Verfahren der Dickbettverlegung ablegen. Viele Handwerksbildungszentren sehen jedoch hiervon immer mehr ab, da dieses Verfahren nicht mehr als zeitgemäß gilt (Siehe: Handwerksbildungszentrum "HBZ" Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld)

Das Verfahren der Dickbettverlegung stellt sich wie folgt da.

Die angefeuchteten Fliesen werden auf einer dicken Zementmörtelschicht verlegt, wobei der Mörtel jegliche Unregelmäßigkeiten des Untergrundes ausgleicht. Darin liegt der wesentliche Vorteil gegenüber der heute allgemein üblichen Dünnbettverlegung. Nachteilig wirkt sich dagegen das hohe Gewicht des Bettes sowie die zeitaufwendige Verarbeitung - jede Fliese muss einzeln mit Mörtel versehen werden - aus. Die Einzelverlegung der Platten mit einen eigenen ca.  1,5-2,5 cm dicken "Mörtelpacket" verweist auf den Ursprung des Fliesenlegens im Maurerhandwerk.

Dilatation ist der Oberbegriff für sämtliche natürlichen materialspezifischen Ausdehnungsprozesse von Bauteilen in Folge von Temperatur und/oder Feuchtigkeitgehaltsänderungen. Bei keramischen Bodenbelägen (Fliesen) zeigen sich Dilatationen im besonderen durch die Wölbung des Untergrundes. 

Derartige Bewegungen werden durch Bewegungsfugen ausgeglichen.

Das Gegenteil hierzu sind Kontraktionen.

Joomla SEF URLs by Artio