Fliesen-Lexikon

Begriff Definition

Die Basis dieser Kleber bilden feinste Kunstharz- und Kunststoffteilchen, die in Wasser "gelöst" sind. Ihre Mischung beeinflusst die Eigenschaften der Dispersionskleber, die somit ein breites Anwendungsspektrum haben z.B. für Holzparkett, Teppichboden oder Fliesen, ja sogar Tapeten, Metall und Glas lässt sich mit ihnen verkleben, da sie keinerlei Material angreifende Inhaltstoffe (keine Weichmacher oder Lösungsmittel) besitzen. Zudem sind sie emissionsarm, geruchlos und alterungsbeständig.
Im Bereich des Fliesenlegens kommen Dispersionskleber überwiegend bei Wandarbeiten um Einsatz, da sie für Bodenbeläge zu lange Trocknungszeiten haben. Da sie im überwiegende Fall bei Feuchtigkeitseinwirkung wieder erweichen, sind sie für Nassräume tabu. Im Dünnbettverfahren werden in Abschnitten von 1- 1,5 m² die Fliesen auf den saugfähigen, nicht zu glatten Untergrund (z.B. Gipsfaser- und Spanplatten) an die Wand geklebt.

Um Staunässe an oder in Bauteilen, z.B. Balkon, Terrasse oder Keller, zu verhindern, ist eine Entwässerung an den problematischen Stellen zu installieren. Die dauerhafteste Lösung ist dabei eine Drainage: Damit ist ein verknüpftes System (vertikal ebenso wie horizontal) aus Rohren oder Rinnen wie z. B. Schlüter-TROBA-LINE zu verstehen, das über ein Gefälle zuverlässig anfallendes Wasser zu einem ungefährdeten Ort abführt. Die einfachste uns schnellste flächige Verlegungsart bieten dabei Drainagematten, die das Wasser über eine Sammelrinne abführen.

Spezielle formstabile Kunststoffmatten (Schlüter-TROBA od. Schlüter-TROBA-PLUS), die als Rollenware leicht zu verlegen sind und zudem ein geringes Gewicht haben. Sie werden z.B. beim Balkonbau zwischen Abdichtung für den tragenden Betonuntergrund und dem Estrich verlegt. Die Noppenstruktur mit 10-30 mm Höhe gewährleistet dabei ein flächendeckendes Kanalsystem, über das Wasser abgeführt werden kann.

Bei der Bezeichnung von Estrichen steht das C (compression) für die jeweilige Druckfestigkeitsklasse (vgl. Estrichklassifizierung). Die Druckfestigkeit eines Estrichs zeichnet den Widerstand eines Estrichs gegenüber einer bestimmten Belastung (Druckbelastung) aus. Ermittelt wird der Druck in N/mm² und wird über Druckprobekörper ermittelt. Durch Veränderung der Bindemittelbeigaben kann die Druckfestigkeit deutlich erhöht werden.

Die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffs gegen einwirkende Druckkräfte wird als Druckfestigkeit bezeichnet. Diese Kräfte können bei Bodenbelägen z.B. durch Dilatation auftreten, aber auch Belastungskräfte sowie Schläge bzw. Stöße werden berücksichtigt. Die Maßeinheit ist N/mm². Nach DIN sind Fliesen in vier Klassen eingeteilt:  

• B3  - ab 12 N/mm², sehr leichte Beanspruchungen, ausschließlich Wandfliesen

• B2b - ab 18 N/mm², leichte Beanspruchungen des Bodens, z.B. Bad, Duschbereich

• B2a - ab 22 N/mm², mittlere Beanspruchung, z. B. Wohnzimmer, Schlafzimmer

• B1   - ab 27 N/mm², starke Beanspruchung, z. B. Küche, Diele, Restaurants, Hotels, Außenbereich

Da jedoch die Druckfestigkeit von Fliesen in der Regel weit über (z. B. bei Steinzeug zwischen 400-500 N/mm²) den Werten des Estrichs liegt, ist im Aufbausystem des Bodens die Lastverteilungsschicht  (vgl. Festigkeitsklassen) immer der schwächere Teil. Durch ihre hohe Festigkeit "puffert" die Fliese somit Belastungen, vor allem durch Stöße und Schläge, ab und schützt den Estrich.

Anstelle von synthetischen Fliesenklebern kann im Dünnbettverfahren auch ein klassischer Mörtel als Bett (bis 4 mm Dicke) ausgelegt werden. Dünnbettmörtel sind einfache Zementmörtel, wobei feinster Sand (max. Körnung 1 mm) als Gesteinskörnung gewählt wird. Um sie plastischer zu machen, werden ferner chemische Zusätze zugegeben. Dünnbettmörtel bedürfen jedoch eines ausreichend ebenen Untergrundes, da Unebenheiten nur bedingt ausgleichen werden können. Zudem muss der Belag eine gleichmäßige Stärke besitzen. Dünnbettmörtel haben gegenüber den synthetischen Klebern den Vorteil, dass sie eine längere Einlegezeit für die Fliesenverlegung haben und auch unter Feuchtigkeitseinwirkung dauerhaft standfest bleiben.

Dieses Verfahren, das in den 1930er in der Schweiz entwickelt wurde, bietet gegenüber der traditionellen Dickbettverlegung eine immense Einsparung an Material und Gewicht. Hierbei werden die Fliesen - egal ob auf dem Boden oder an der Wand - in einer maximal 4 mm dicken Kleberschicht verlegt. Sie ist heute in fast allen Bereichen Standard (vgl. Dickbettverlegung). Der Kleber kann dabei ein hydraulischer Dünnbettmörtel, ein Dispersionskleber oder ein Epoxidharzkleber sein. Das Verfahren setzt allerdings plan-ebene Untergründe voraus, da das dünne Bett nur leichte Nivellierungen zulässt. Das Bett wird dabei mit einem Zahnkamm oder einer Zahnkelle durchkämmt (die Zahnungsgröße hängt vom Fliesenformat ab), und die Fliese anschließend sofort eingedrückt und ausgerichtet.

Eine Durchfeuchtung tritt nicht nur bei einem Wasserschäden (z.B. Rohrbruch) auf, sondern ist unter Umständen ein permanenter Prozess. Vor allem durch Wasserdampf in der Raumluft (Dampfdruckausgleich) kann es zu einer Durchfeuchtung von Bauteilen kommen. Zur Vermeidung solcher Feuchtigkeitsschäden sind für Bereiche, in denen Wasser erwartet wird bzw. wahrscheinlich ist, entsprechende Werkstoffe zu verarbeiten.

Technisch wird unter diesem Begriff nach DIN 10020 chemisch hochreiner Stahl verstanden. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird darunter jedoch "rostfreier Stahl" (NIROSTA, Chromagan, V2A / V4A, Inox usw.) verstanden, wobei es sich zumeist um Legierungen von Eisen mit Chrom, Nickel oder Molybdän handelt. Dadurch wird das empfindliche Eisen resistenter gegen Rostbildung sowie Laugen und Säuren. Edelstahlprodukte (z.B. Schlüter-SCHIENE-E, Schlüter-RONDEC-E, Schlüter-TREP-E, Schlüter-DESIGNLINE-E oder Schlüter-DECO) werden häufig in Nassräumen und Küchen verarbeitet, aber auch zur optischen Aufwertung z.B. durch Kantenschutzprofile, Zierleisten, Bordüren oder Arbeitsfugen, Abschlussprofile usw. finden sie Anwendung.

Diese Technik zur Herstellung von Fliesen, auch Monocottura genannt. Auf den durch Strangpressung geformter Rohling, wird direkt die Glasur aufgetragen, so dass für das fertige Produkt nur ein einmaliger Brand nötig ist. Dabei wird eine besonders stoßfeste Verbindung zwischen Glasur und Scherben erreicht, da sie mit einander versintern. Mit dieser Methode wird hauptsächlich Grobkeramik produziert.

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